Ist es den Marken gesetzlich erlaubt, die Preise zu überwachen?

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Heutzutage müssen sich die Marken sowohl besser informierten Verbrauchern als auch einem wachsenden Online-Markt stellen, auf dem jeden Tag neue Verkäufer in Erscheinung treten.

Zum einen investieren die Verbraucher jetzt mehr Zeit die Produkte kennenzulernen, die sie kaufen möchten: Von der Qualität der Materialien bis zu den Preisen und natürlich den Meinungen, die andere Käufer zu diesen Produkten haben.

 Der Endverbraucher nimmt sich Zeit, um die Preise zu vergleichen und zu analysieren und danach zu entscheiden, welche von allen Optionen sich am besten an seine Wünsche anpasst.

Zum anderen macht es die Tatsache, dass die Anzahl der Teilnehmer auf dem Online-Markt immer größer wird, den Marken schwieriger sich ein umfassendes und präzises Bild über das Verhalten der Produkte auf dem Markt zu machen. Somit wird es ziemlich kompliziert zu versuchen einzuschätzen, welcher der tatsächliche Wert eines Produktes ist, da es an aktualisierten und relevanten Informationen über den Stand der Vertriebskanäle fehlt.

Diese gesamte Situation stellt gegenwärtig eine große Herausforderung für die Marken dar, insbesondere für jene, die an ihrer digitalen Transformation arbeiten. Daher müssen Marken, die erfolgreich sein wollen, über einen Handlungsplan sowie die notwendigen Tools verfügen und Informationen sowohl über das Verhalten der Verbraucher als auch über die Marktsituation haben, um Möglichkeiten aufzudecken, wettbewerbsfähiger und proaktiver zu sein.

Eine mögliche Aktion für die Marken ist die Preisüberwachung ihrer Produkte in allen Vertriebskanälen. Diese Aktivität ist zu 100 % legal und kann sehr nützlich sein. Die Preise zu überwachen hilft den Marken nicht nur die Preise einzusehen, zu denen ihre Produkte über die Vertriebskanäle verkauft werden, sondern es ermöglicht ihnen auch, sich ein umfassenderes und präziseres Bild über die Position ihrer Produkte auf dem aktuellen Online-Markt zu machen sowie besser zu verstehen, wie viel der Kunde bereit ist für diese Produkte auszugeben.

Warum ist es legal, Preise zu überwachen oder nachzuverfolgen?

Die Preistransparenz ist jetzt größer als zuvor und jede Preisabweichung hat eine erhebliche Auswirkung auf den Markt. Wenn Sie Ihre eigene Position als Verbraucher analysieren, werden Sie feststellen, wie einfach und praktisch es ist, Preise online zu vergleichen und das beste Angebot zu suchen. Dieser Umstand zeigt uns, wie öffentlich und transparent die Preise sind. Daher ist der Einsatz von Price Tracking Tools, wie Netrivals, nicht illegal. Der Gebrauch dieser Plattformen ist völlig legitim, denn in allen Fällen sprechen wir von Tools, die öffentlich zugängliche Informationen sammeln.

Daher ist es kein Problem, diese Daten zu erheben. Das eigentliche Problem entsteht mit den Aktionen, die die Marken mit diesen Informationen starten.

Price Tracking Tools ermöglichen den Marken oder Herstellern bessere strategische Entscheidungen zu treffen, das Angebot ihrer Produkte oder Werbekampagnen zu optimieren sowie ihre Endverbraucher kennenzulernen. Was für die Marken unter keinen Umständen legitim ist, ist die Preisfestsetzung ihrer Produkte zu beeinflussen.

Welche Vorteile hat die Preisüberwachung für die Marken?

In Europa können alle Marken die Preisüberwachung zu folgenden Zwecken nutzen:

  • Um zu bestätigen oder zu beurteilen, ob der Höchstpreis in den Vertriebskanälen respektiert wird. Es ist gleichermaßen legitim, ein Follow-up zu machen und die Preise für die Markteinführung neuer Produkte anzugeben.
  • Um zu wissen, was die Kunden bereit sind, für ihre Produkte zu bezahlen. Mit der Analyse der Mindest-, Höchst- und Durchschnittspreise können das Verhalten und die Positionierung eines Produktes auf dem Markt bewertet werden und ob die Nachfrage die erwartete ist. Dies ermöglicht den Marken, die Preise besser zu gestalten.
  • Um zu wissen, was die Verbraucher über jedes einzelne Produkt sagen und wie sie es bewerten. Dies kann den Marken sehr hilfreich sein, um zu beurteilen, wie die Verbraucher ihre Produkte wahrnehmen und ob sie ihre Wünsche als Endverbraucher erfüllen. Diese Information ist Gold wert, um Top-Produkte zu erkennen und neue Markteinführungen vorzubereiten, oder sogar um eine größere Produktion von bestimmten Produkten auszuschließen.
  • Um nicht zugelassene Händler in den Vertriebskanälen aufzudecken.
  • Um den verfügbaren Bestand in allen Vertriebskanälen einzusehen und den Bedarf für die Online-Verkäufer vorwegzunehmen. Indem der verfügbare Warenbestand aktiv überwacht wird, kann eine proaktivere Strategie entwickelt werden, wie zum Beispiel Aktionen zu kennzeichnen und zu entwickeln, die den Einzelhändlern helfen, ihnen das zu liefern, was sie brauchen und genau zum richtigen Zeitpunkt.

Es ist sehr wichtig zu betonen, dass auch wenn die Marken einen Mindestpreis empfehlen können, sie die Preise weder festlegen noch die Einzelhändler ahnden können, wenn sie ihre Empfehlung nicht berücksichtigen. Das heißt, die Marke kann einen bestimmten Preis empfehlen oder vorschlagen, aber unter keinen Umständen kann irgendeine Marke verlangen, dass diese Preisempfehlung eingehalten wird, und darf hierzu keine Maßnahmen ergreifen. Die Verkäufer legen den Preis fest, den sie für angemessen halten und können an jedes Land oder jede Person verkaufen.

Jedoch ist diese Situation der Preisbeobachtung und die Maßnahmen, die hinsichtlich dem Stand der Preise getroffen werden können, in den USA und Kanada sehr unterschiedlich.

In den USA und Kanada können alle Marken das Preismonitoring zum gleichen Zweck wie in den zuvor für Europa beschriebenen Fällen benutzen, doch gibt es eine weitere Aktion, die sie durchführen können: Die Marken können erfahren, welche Händler den vorgegebenen Mindestpreis (MAP) oder den vom Hersteller empfohlenen Einzelhandelspreis (MSRP) nicht befolgen und können entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Jedoch ist darauf hinzuweisen, dass das, was wir strikt als Preisfestsetzung verstehen, sowohl in Europa als auch in den USA und Kanada illegal ist. Der Unterschied zwischen den Regionen liegt darin, dass es in den USA und Kanada als Marke erlaubt ist, Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Einzelhändler oder Händler den MAP oder MSRP nicht respektieren. Jedoch ist es äußerst wichtig zu berücksichtigen, dass keine Marke sich mit einem Händler oder Einzelhändler zusammensetzen und einen Verkaufspreis festlegen kann.

Estefania Cabeza Navas  |  Content Designer at Netrivals

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